Dominikus de Guzmán wurde um 1170 im spanischen Caleruega (Kastilien) als Sohn eines Edelmannes geboren. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Palencia kam er nach Osma ins Domkapitel und befolgte mit seinen Mitbrüdern die Augustinerregel für Chorherren.
Als Begleiter seines Bischofs Diego von Azevedo lernte er auf einer Reise nach Norddeutschland 1206 die von den häretischen Waldensern und Albigensern ausgehende Gefahr kennen, unter deren Einfluss ganze Landstriche Südfrankreichs von der Kirche abgefallen waren.
Zugleich erlebte er die
erfolglosen Gegenmissionierungsversuche der katholischen Ordensgemeinschaften,
die durch ihre prunkvollen Auftritte vieles an Glaubwürdigkeit einbüßten.
Dominikus und Diego beschlossen, einen anderen Weg der Mission einzuschlagen:
die konkrete Nachfolge der Apostel in einem Leben von Armut und Wanderpredigt.
Noch im selben Jahr 1206 gründeten sie in Prouille bei Toulouse ein Haus für fromme Frauen als Alternative zu ähnlichen Gemeinschaften der Albigenser und Waldenser.
1215 gründete Dominikus mit seinen Gefährten in Toulouse eine Predigergemeinschaft. Durch Studium und Gebet, in Armut, ohne festes Einkommen und stets auf Wanderschaft sollten die Brüder des neuen Bettelordens überall predigen und die Menschen zur Umkehr bewegen.
Die nach der Augustinusregel lebende Gemeinschaft erhielt 1216 ihre päpstliche Bestätigung, und durch Eifer, Organisation und Mission breitete sich der Orden rasch über ganz Europa aus. Die Schwestern des Ordens unterstützten ihre wandernden Brüder vor allem durch ihr Gebet und ihre Gastfreundschaft, während die Prediger durch zahlreiche Länder zogen und beim Volk und besonders an den Universitäten erfolgreich wirkten.
Dominikus starb am 6. August 1221 in Bologna und wurde bereits 1234 heilig gesprochen.
Sein Orden hat die Wirren der Zeiten stets gut überstanden und einige der größten Theologen und Heiligen der Kirche hervorgebracht, wie etwa Thomas von Aquin, Albertus Magnus, Katharina v. Siena und die Mystiker Meister Eckhart und Heinrich Seuse.
Auch heute sind die Nachfolger des hl. Dominikus in der ganzen Welt tätig mit fast 6000 Brüdern, etwa 2700 kontemplativen Nonnen, gut 27 000 apostolischen Schwestern und rund 140.000 Laienmitgliedern der dominikanischen Familie.
Von Anfang an prägte den Dominikanerorden ein ausgeprägtes Familienverständnis, das eine gerechte Aufgabenverteilung und eine gute Zusammenarbeit von Brüdern und Schwestern ermöglichte. So liegen die Schwerpunkte des dominikanischen Lebens für die Brüder vor allem auf dem Studium, der Predigt und der Seelsorge, für die kontemplativen Nonnen im Studium und im Gebet, und für die apostolischen Schwestern neben dem Gebet vor allem in caritativen und sozialen Tätigkeiten.
Charakteristisch für die Dominikaner ist es, dass sie keine verschriftlichte Spiritualität haben. Ihre Lebensanschauung und -verwirklichung ergab sich stets aus der konkret gelebten Botschaft Jesu, die immer wieder neu aktualisiert werden muss, um der fortschreitenden Zeit gerecht zu werden. Die Säulen dieses Lebens bleiben immer dieselben: das Gebet und das Studieren der heiligen Schriften.
Der hl. Dominikus schrieb seinen Brüdern ein intensives Bibelstudium vor als Grundvoraussetzung für ihren Predigtdienst, und auch für uns Schwestern ist es buchstäblich lebensnotwendig, immer wieder die heiligen Schriften zu lesen, zu betrachten und sie in unserem Leben umzusetzen.
Auch das Gebet ist für uns lebensnotwendig. In der täglichen Begegnung mit Gott bringen wir ihm unser ganzes Leben und das unserer Mitmenschen dar, wir loben und danken und bitten immer wieder um sein Erbarmen und seine Hilfe.
Typisch für die Dominikaner ist eine große Zuwendung zur Jungfrau Maria, die wir als die Schutzpatronin unseres Ordens betrachten. Die Legende erzählt, dass die hl. Jungfrau selbst dem hl. Dominikus den Rosenkranz überreichte, der dann besonders von diesem Orden erfolgreich überall verbreitet wurde. So sind für uns die Geheimnisse des Rosenkranzes, doch auch andere marianische Gebete wie etwa das Salve Regina, zu allen Zeiten sehr wichtig gewesen und stets mit Liebe gepflegt worden.
Zwei typische Elemente für die dominikanische Spiritualität sind Freude und Erbarmen.
Dass Freude für uns wichtig ist, mag anfangs vielleicht seltsam erscheinen, schließlich sollen Klöster Orte der Stille und der Ordnung sein. Doch schon von Dominikus ist bekannt, dass er ein sehr fröhlicher Mensch war, der sehr wohl die Nöte seiner Mitmenschen wahrnahm und sie mit ihnen teilte, doch immer seine freudige Gelassenheit behielt und optimistisch auf seinem Weg der Nachfolge Jesu weiterschritt.
Freude bedeutet für uns daher nicht überschäumende Ausgelassenheit, sondern jene stille Freude, die aus der durch Gebet stets erneuerten Beziehung mit Gott hervorgeht, und die auch weit nach außen hin wirken kann.
Offene Augen und Ohren für die Sorgen und Nöte unserer Mitmenschen sind ebenso unverzichtbar. So wie Dominikus laut seines Biographen Jordan von Sachsen den Tag den Menschen widmete, die Nacht dagegen Gott, so sind auch wir dazu aufgerufen, Mitleid zu haben mit unseren Nächsten, ihr Leid zu teilen und ihnen konkrete Hilfe in allen möglichen Lebenssituationen zukommen zu lassen, denn „was ihr dem geringsten meiner Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40). Somit gehören für uns Gebet und Dasein für die Menschen untrennbar zusammen, um Tag für Tag die Botschaft Jesu neu und konkret zu leben.
Montag | Dienstag | Mittwoch | Donnerstag | Freitag | Samstag | Sonntag |
6.30
Laudes |
6.30 Laudes
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6.30 Laudes
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Laudes |
6.30 Laudes
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6.30
Laudes |
7.00
Laudes |
7.00
Hl. Messe |
17.30
Hl. Messe |
17.30
Hl. Messe |
17.30
Hl. Messe |
17.30
Hl. Messe |
16.30 Rosenkranz
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8.00
Hl. Messe |
17.00
Vesper |
18.00 Vesper
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18.00 Vesper
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18.00 Vesper
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18.00 Vesper
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17.00
Hl. Messe |
11.45 Mittagsgebet
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18.00 Vesper
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17.00 Euchar. Anbetung
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19.40 Komplet
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18.00
Vesper |